Seile, Knoten und Netze gehören zu den ältesten Handwerksinstrumenten der Menschheit. Besonders von ihrer kunstvollen Herstellung und Anwendung geprägt ist die Fischerei, der das Fischereimuseum Bergheim-Sieg gewidmet ist. Über ihre praktische Anwendung hinaus hatten Knoten und Netze zu allen Zeiten und in vielen Kulturen auch symbolische Bedeutung. Sie konnten als Zeichen für Bindung im übertragenen Sinne einen positiven Gehalt als "Verbinden", aber auch einen negativen als "Anbinden" oder "Fangen" annehmen. ln der Gegenbewegung als "Lösen" kann sich "Befreiung" aber auch "Verlieren" ausdrücken. Solche Kräfte, die das Leben des Menschen bestimmen, wurden von jeher als so gewaltig angesehen, dass Faden, Knoten und Seil zu Attributen mächtiger Götter wurden, aber auch zu abstrakten Symbolen für den Kosmos und die Unendlichkeit. Auch unsere moderne Weit  denkt in solchen Bildern und stellt sich das menschliche Gehirn als Netzwerk von Neuronen und die digitale Kommunikation als "Internet" vor.

Seilartige Gebilde, die sich zu Knoten und diese wiederum zu  Netzen verwandeln, sind auch das Thema des in Troisdorf- Eschmar lebenden Malers Matthias Gabriel. Er benutzt verschiedene künstlerische Techniken, unter denen die Methode dominiert, in mehreren Schichten aufgetragene Farbe wieder abzukratzen. Der Arbeitsprozess gleicht dann eher einem Entdecken, als einem Auftragen von Material. Die freigelegten Formen verraten aber nicht, ob es sich um reale Gegenstände, vieldeutige Symbole oder rein ästhetisch-komplexe Struikturen handelt.

Die Ausstellung des Künstlers ist bis Mitte Januar 2017 im Fischereimuseum in Bergheim zu sehen.