
Herzdruckmassage durch Laien hilft Leben retten
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Meldung
06.09.2021: Herzdruckmassage durch Laien hilft Leben retten
Am 11. September ist Tag der Ersten Hilfe
Jedes Jahr erleiden rund 50.000 Menschen im privaten Bereich einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Nur jeder zehnte Betroffene überlebt, und bereits nach drei bis fünf Minuten kommt es aufgrund von Sauerstoffmangel zu irreversiblen Schäden im Gehirn. Die Zeit bis der Notarzt eintrifft, kann durch Herzdruckmassage eines Laien überbrückt werden. Damit erhöht sich die Überlebenschance des Patienten signifikant. Wie das funktioniert, erläutert Dr. Mira Stollenwerk, Gesamtleiterin der Zentralen Notaufnahme an den GFO Kliniken St. Johannes Sieglar und St. Josef Troisdorf.
Viele Menschen, die zu einem bewusstlosen Person kommen, unternehmen aus Angst, etwas falsch zu machen, gar nichts. Dabei könnten Wiederbelebungsmaßnahmen durch anwesende Laien in Deutschland jedes Jahr fast 5.000 Menschen das Leben retten. Bis der Notarzt eintrifft vergehen durchschnittlich 8 bis 10 Minuten. Ohne eine Herzdruckmassage von Laien ist der Patient dann bereits gestorben oder hat zumindest schwerste Gehirnschädigungen erlitten.
„Laien können eigentlich nichts falsch machen, wenn sie mit der Herzdruckmassage beginnen. Nur wenn sie nichts tun, machen sie einen riesigen Fehler mit fatalen Konsequenzen“, so Dr. Stollenwerk. Heute sind die Richtlinien für die wirksame Hilfe vom Zuviel an Theorie aus vergangenen Zeiten befreit. Aktuell heißt es nur noch: Atmung und Bewusstsein prüfen, Notarzt über die 112 rufen und sofort mit der Herzmassage beginnen bis der Notarzt eintrifft. Auf die Mund-zu-Mund-Beatmung kann verzichtet werden.
So funktioniert die Herzdruckmassage
„Es ist ganz einfach, eine Herzdruckmassage durchzuführen. Zunächst sucht man als Ersthelfer die Mitte des Brustkorbs. Dabei sollten die Schultern des Helfers sich direkt über dem Druckpunkt befinden. So kann der Druck effizient auf den Brustkorb übertragen werden. Zum Drücken werden beide Hände übereinandergelegt und die Finger dabei verschränkt. Mit dem Handballen werden dann ungefähr 100 feste Druckbewegungen pro Minute solange durchgeführt, bis der Notarzt eintrifft. Mund-zu-Mund-Beatmung ist nicht nötig. Die durch die Druck-Massage ausgelöste Bewegung des Brustkorbes reicht zur Belüftung der Lunge aus“, erläutert Dr. Stollenwerk.
Um die Scheu vor der Herzdruckmassage zu verlieren, empfiehlt Dr. Stollenwerk in regelmäßigen Abständen einen Auffrischungskurs in Erster Hilfe zu belegen.
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