Nachdem in den letzten Jahren bereits zweimal erst am letzten Spieltag ein möglicher Aufstieg doch nicht gelang, war es diesmal endlich so weit: Mit einem kleinen, aber sehr ausgeglichenen Kader gelang schließlich ein souveräner Titelgewinn, bereits drei Spieltage vor Saisonende.

Das Wichtigste aus der Saison 2015/16:

Sonntag, 28.02., 15:46 Uhr
... Schlusspfiff am Elsenplatz ... auch das letzte, das elfte von elf Heimspielen war gewonnen. Und das gegen die TSV Bonn rrh. 3, der einzigen Mannschaft, der es in den vergangenen 2 ½ Jahren gelungen war, einen einzelnen Punkt aus Troisdorf mitzunehmen!
Der HSV hatte jetzt fünf Zähler Vorsprung auf den Zweitplatzierten, die HSG Sieg ... und somit war klar, dass die Schaumann-Truppe ihr Abendspiel in Ollheim gewinnen musste, um den Troisdorfern den Aufstieg noch streitig machen zu können. Also machte sich eine Abordnung mit HSV-Trainer Thomas Busche auf den Weg nach Ollheim ...

Szenenwechsel:
Zirka vier Stunden später ...Schlusspfiff in Ollheim ... 29:26 ... die HSG verliert ... der HSV ist Kreismeister und Aufsteiger in die Landesliga!!! Zuerst immer noch ungläubige Freude bei den mitgereisten HSV'lern, dann erstes Schulterklopfen und Glückwünsche und später bei der kurzfristig in Troisdorf einberufenen kleinen Aufstiegsfeier Emotionen pur...

Fünf Monate vorher: Samstag, 05.09 - Das erstes Saisonspiel
Nach dem vierten Platz in der Saison 2013/2014 und dem zweiten in 2014/2015 war das Ziel für die neue Saison schnell klar: O-Ton der Mannschaft "Wir wollen endlich mal auf den Platz an der Sonne" - scherzhaft war damit eigentlich die Mannschaftstour gemeint. Wie sehr sie das tatsächlich wollte, sollte gleich im ersten Spiel in Ollheim, wo es für den HSV in den letzten Jahren ganz knapp zuging, aber doch nie etwas zu holen gab, unter Beweis gestellt werden. "Die Halle soll brennen” war die mannschaftsinterne Ansage kurz vor dem Anpfiff und so begaben sich die Troisdorfer – jeder einzelne motiviert bis in die Haarspitzen - voller Tatendrang zum Anwurfkreis. Es dauerte dann jedoch bis zur 15. Minute, ehe der HSV das Heft entscheidend in die Hand nehmen konnte: angeführt von einem überragenden Torhüter ließ die kompromisslose Defensive nur noch wenig zu, im Spielaufbau wurde klug agiert und die schnellen Angreifer brachten ein ums andere Mal den Hallenboden zum Glühen und netzten gnadenlos ein. Am Ende wurde durch couragiertes und konsequentes Spiel ein überzeugender 38:26 Sieg eingefahren.

Die Freude über den Erfolg dauerte allerdings nicht lange, denn bereits das zweite Auswärtsspiel (gegen Euskirchen III) zeigte, warum dem HSV der große Wurf bisher nicht gelang: in der Fremde rief die Mannschaft nicht konstant ihr Leistungspotenzial ab. Auf Grund verspäteten Eintreffens von einigen Spielern mit den Trikots, zahlreicher Ballverluste und Fehlwürfe fuhr man schließlich mit einer 24:29 Niederlage nach Hause. "Kein Angriff, keine Punkte” war das kritische Resümee der Spieler.

Die Mannschaft gelobte Besserung, gewann die folgenden vier Spiele souverän und erzielte dabei beachtliche 139 Tore.

Am siebten Spieltag stand dann das Spitzenspiel und Derby bei der punktgleichen HSG Sieg an. Der HSV fand aber auch diesmal auswärts keinen richtigen Zugriff zum Spiel. Eine umkämpfte und bis zum Schluss offene Partie endete 29:27 für die HSG, die an diesem Tag einfach mehr wollte und damit die Tabellenführung übernahm.

Der HSV war in der Rolle des Jägers, die allerdings nicht lange dauerte: während das Team von Trainer Thomas Busche Spiel um Spiel gewann, patzte die HSG am zehnten Spieltag im Heimspiel gegen Lülsdorf ... und der HSV hatte, dank des besseren Torverhältnisses, wieder die Pool Position inne.

Winterpause = Herbstmeister
Bis Ende Dezember konnte ein Zwei-Punkte Vorsprung erspielt werden, sodass die "Busche-Männer" als Herbstmeister in die verdiente Winterpause gingen. Troisdorf = 20, Sieg = 18 und Euskirchen III = 16 war der Punktestand zum Jahreswechsel.

Neues Jahr - Spitzenspiel
Das erste Heimspiel im neuen Jahr war direkt ein Spitzenspiel: Euskirchen III gab sich die Ehre am Elsenplatz. Die Gäste wollten sich ihre Aufstiegschance erhalten und am Tabellenführer dranbleiben. Und so legten sie dann auch los: Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff waren die Euskirchener immer einen Schritt schneller und nutzten dies routiniert zu einer 8:13 Führung nach gut fünfzehn Minuten. Danach fand der HSV etwas besser ins Spiel und konnte bis zur Halbzeit den Rückstand auf 16:18 verkürzen. Im zweiten Spielabschnitt war die Mannschaft von Trainer Busche von Beginn an wacher und auf Augenhöhe mit den Gästen. Keine der beiden Mannschaften konnte sich im Spielverlauf entscheidend absetzen: Es blieb also spannend bis zur Schlussphase. Die Entscheidung fiel dann auch erst 13 Sekunden vor dem Schlusspfiff, als der HSV über Rechtsaußen den siegbringenden Treffer erzielte. Ein knapper 30:29 Sieg, der aufgrund einer klaren Steigerung in der zweiten Halbzeit verdient war.

furiose Aufholjagd reichte nicht
Eine Woche später musste der HSV erneut in Euskirchen antreten; diesmal, um sich gegen deren Zweite zu bewähren. Eine schwache erste Halbzeit verhinderte, dass man dort Punkte mitnahm. Trotz furioser Aufholjagd im zweiten Spielabschnitt und knapper Führung reichte es am Ende nicht und man trat mit einer knappen, aber verdienten 34:36 Niederlage die Heimfahrt an.
Die "jungen Wilden” der HSG Sieg nutzten diesen Aussetzer des HSV, gewannen ihr Spiel und zogen punktemäßig wieder gleich.

Show-Down in Troisdorf
So kam es dann am 14.02. zum Show-Down in der Rundsporthalle. Der HSV wollte unbedingt Revanche für die Derbyniederlage im Hinspiel nehmen. Beide Mannschaften begannen nervös und konnten die ersten Angriffe nicht im Tor versenken oder verloren den Ball schon vorher im aufgebauten Angriff. Basierend auf einer tollen Torwartleistung und einer soliden Abwehr, die insbesondere die linke Angriffsseite der HSG sicher im Griff hatte, gewann der HSV mit fortschreitender Spieldauer mehr und mehr die Spielkontrolle. Die HSG konnte dabei in keiner Phase der Partie an die gute Leistung des Hinspiels anknüpfen und der HSV hielt den Daumen drauf. Über 16:10 (Halbzeit) gewannen das Team von Trainer Busche letztendlich hochverdient mit 32:25.

Tabellenführung - Platz an der Sonne!
Die Tabellenführung des HSV war damit wieder auf zwei Punkte ausgebaut und wurde bis Saisonende nicht nur nicht mehr abgegeben, sondern sukzessive auf sechs Punkte ausgebaut.
Eine makellose Heimbilanz und überwiegend konstante Leistungen in fremden Hallen waren schließlich der Schlüssel dafür, dass die 1. Herren-Mannschaft des HSV den anvisierten "Platz an der Sonne" erreicht hat. 18 Siege aus 22 Spielen und der mit Abstand beste Angriff der Liga (738 Tore) sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache. Hier hat sich in den letzten Jahren eine schlagkräftige Truppe entwickelt, die jetzt einfach reif ist für den nächsten Schritt und sich auf die kommende Saison in der neuen eingleisigen Landesliga/Mittelrhein freut.

Der HSV Troisdorf ist überzeugt, dass die 1. Herren-Mannschaft mit ihrem engagierten Trainerstab und den hochmotivierten Spielern in der nächsten Saison den Klassenerhalt in der starken Landesliga erreichen wird.

Im Team der 1. Herrenmannschaft spielten in der Saison 2015/2016: die Torhüter Michael Hohn, Marcel Jede und Christian Lange, die Feldspieler Daniel Lay, Steven Lay, Johannes Weiskopf, Frank Dieball, Sven Matheis, David Nowak, Sebastian Schmitt, Max Margraf, Holger Marx, Konstantin Hirschfeldt, Martin Sudermann, Patrick Katzer, Daniel Elsner - mitgeholfen haben Alexander Hönig, Roman Saure, Nico Policastro und Muhamed Gredelj.