„Kunst gegen Rassismus“ – Projekttag am HBG Heinrich-Böll-Gymnasium Edith-Stein-Straße 15

„Kunst gegen Rassismus“ – Projekttag am HBG

Meldung

10.07.2025: „Kunst gegen Rassismus“ – Projekttag am HBG

Die Auszeichnung steht für das, was das HBG sich vornimmt zu sein: Eine Schulgemeinschaft, die sich für Vielfalt und gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzt.

Das Heinrich-Böll-Gymnasium ist seit 2021 Teil des Netzwerkes ,,Schule gegen Rassismus - Schule mit Courage“. 

In diesem Jahr stand eine künstlerische Herangehensweise im Vordergrund und die Schüler*innen setzten sich im Klassen- oder Kursverband intensiv auf ganz unterschiedliche Weise kreativ mit der Thematik auseinander. 

So beschäftigten sich beispielsweise die Fünftklässler*innen mit dem Comic ,,Wenn meine Haare sprechen könnten“ von der Autorin Dayan Kodua. In der Geschichte geht es um die 7-jährige Akoma, der ungefragt in ihre Haare gefasst wird und die diese Situation nach anfänglicher Beklemmung mutig lösen kann, indem sie ihre Gefühle offen anspricht und ihr Gegenüber zu einem Perspektivwechsel anregt. Im Anschluss durften die Schüler*innen einen eigenen Comic planen und entwerfen, in dem es ebenfalls darum gehen sollte, eine diskriminierende Situation aufzulösen und gemeinsam für Werte wie Toleranz und Vielfalt einzustehen.

Die Klassen 6 bis EF arbeiteten ebenfalls an verschiedenen Kunstprojekten. Es wurden beispielsweise Lesezeichen gestaltet, die berühmte Persönlichkeiten anderer Kulturen würdigen oder Kunstwerke geschaffen, die Lokalheld*innen oder Aktivistinnen zu Vorbildern machen, die etwas in der Welt bewegen und sich gegen Ungerechtigkeit aussprechen. Auch wurden in Zeichnungen Lieblingstraditionen hier und anderswo dargestellt, denn das Lernen über kulturell geprägte Bräuche ist eine gute Möglichkeit, das Verständnis dahingehend zu erweitern. Die Gestaltung von Petitionspostkarten, die an eine wichtige Person geschrieben werden, sollen z.B. Politiker*innen oder Abgeordnete überzeugen, sich die Anliegen der Schüler*innen anzuhören und aktiv zu werden.

Nach dem Praxisteil bereitete jede Lerngruppe eine Ausstellung in ihrem Raum vor, sodass die erarbeiteten Werke der gesamten Schulgemeinschaft präsentiert werden konnten.

Zwei Klassen nahmen außerdem an einem Workshop zur Schulung „Interkultureller Kompetenz“ der Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn teil, welche in Kooperation mit der Initiative Skills4life durchgeführt wurde. Das Training  beleuchtet vor allem verschiedene Perspektiven, Kulturen und Religionen mit dem Ziel, stereotype Vorurteile zu vermeiden und zu lernen, wie sich interkulturelle Konflikte im Alltag lösen lassen. Dazu bedarf es auch einer Auseinandersetzung mit den eigenen Denk- und Verhaltensmustern. 

Außerdem wurde für künstlerisch besonders interessierte Schüler*innen aller Altersklassen vor einigen Wochen ein Kunstwettbewerb gegen Rassismus durch die Organisatorinnen ausgerufen: Die Schüler*innen hatten die Möglichkeit, eigene Ideen für die Gestaltung einer Außenwand auf dem Schulhof einzureichen. Aus den zahlreichen Vorschlägen wurde ein gemeinsames Wandbild entwickelt, das in Zusammenarbeit mit der Kölner Künstlerin Lena Ortmann (www.artort-koeln.de), die langjährige Erfahrung mit künstlerischer Wandgestaltung hat, auf dem Schulgelände umgesetzt wurde. „Die Kids haben mit viel Engagement gesprayt, was das Zeug hält – so bunt war der Schulhof noch nie. Es ist ein kreatives Statement für Vielfalt und Toleranz entstanden“, so Ortmann. 

Das Organisatorinnen Tina Joseph und Marie Grießmann ziehen ein positives Fazit: „Uns war es wichtig zu zeigen, dass man sich auf ganz unterschiedliche Weise gegen Rassismus einsetzen kann – gerade in der Schule, wo wir Vielfalt jeden Tag leben. Wir möchten, dass die Botschaft ,,Wir sind mehr“ in unserem Schulalltag präsent bleibt – nicht nur an einem Projekttag.“ 

Am gleichen Tag setzte die Schule auch außerhalb ein weiteres, starkes Zeichen gegen Rassismus. In der Larstraße 129 in Sieglar wurden drei Stolpersteine durch Bürgermeister Biber, die Nachkommen der Familie Herres und Schüler*innen des HBG für die Familie Meier verlegt. Das Projekt wurde von der Sankt Johann Stiftung initiiert und gemeinsam mit Lehrerin Judith Schaper und Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 vorbereitet. „Gerade in der heutigen Zeit, in der es kaum noch Zeitzeugen gibt, ist es von besonderer Relevanz, dass Geschichte für die jetzige Generation vor Ort greifbar und so zu einer lebendigen Erinnerungskultur wird“, erläutert Schaper. 

Die Beteiligung aller beweist: Courage beginnt im Kleinen – im Alltag, im Klassenzimmer, auf dem Schulhof. Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ präsentiert sich das Heinrich-Böll-Gymnasiums als eine Schule, die Haltung zeigt.

 

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