
Geistliches Wort zum Fest des heiligen Evangelisten Markus am 25. April 2021
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Meldung
25.04.2021: Geistliches Wort zum Fest des heiligen Evangelisten Markus am 25. April 2021
Die Kirche feiert am kommenden Sonntag, dem 4. Sonntag der Osterzeit zugleich das Fest des heiligen Markus.
Im Directorium des Erzbistums Köln, das in allen Sakristeien ausliegt und in dem die Texte des Tages, die liturgische Farbe der Gewänder oder die / der Tagesheilige aufgeführt ist, heißt es für den kommenden Sonntag: „Der Gedenktag des heiligen Markus entfällt in diesem Jahr“. Natürlich fällt er in diesem Jahr nicht aus und viele Menschen feiern am Sonntag ihren Namenstag, aber in der liturgischen Ordnung der Kirche hat die Feier des Sonntags mehr Gewicht.
Im derzeitigen Lesejahr B hören wir an den Sonntagen überwiegend Texte aus dem Markusevangelium. Es ist die älteste Darstellung von Jesu Leben und entstand in den 70er Jahren des ersten christlichen Jahrhunderts wahrscheinlich in Rom. Markus waren zu dieser Zeit Lebensbeschreibungen wichtiger Männer, z.B. Kaiser, Könige oder Generäle bekannt und er versuchte Jesus auch als besondere Persönlichkeit darzustellen, deren Lebensweise als vorbildlich galt.Gleich zu Beginn seines Evangeliums macht er klar: die Lebensbeschreibung Jesu ist eine frohe Botschaft (griech.: euangelion), die allen Menschen gilt. Es wird deutlich: Jesus ist auch ein König, aber nicht wie die Könige dieser Welt, sondern jemand, der den Menschen das Reich Gottes nahebringt, ein Reich des Friedens, das sich die Menschen im römischen Reich und insbesondere in Palästina ersehnten. Nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem, der Katastrophe für das Judentum schlechthin, stieß die Botschaft Jesu, die durch die Schriften der Evangelisten für die Nachwelt festgehalten wurden, auf offene Ohren. Nur in der radikalen Nachfolge Jesu liegt der Schlüssel für eine bessere Welt. Der Weg Jesu soll ein Vorbild sein für jeden einzelnen Menschen, auch wenn er, wie Markus es als erster ausführlich beschreibt, am Kreuz endet. Das wird auch den Jüngerinnen und Jüngern bald klar: Jesus ist ein Mensch, der immer wieder von seiner Gottessohnschaft spricht, der das Reich Gottes, auch in seinen radikalen Forderungen, den Menschen immer wieder nahebringt, aber trotzdem auf Augenhöhe bleibt. Jesus ist ein anderer König, als die Herrscher, die den Menschen damals präsent waren. Er ist ein Friedenskönig, der nicht mit großem Gefolge auf einem prächtigen Pferd in die Hauptstadt einzieht, sondern in aller Bescheidenheit den Menschen nahe und gekommen ist, um zu dienen, nicht um zu herrschen und gerade das ist so radikal anders (Mk 10,42-45)Eine Kindheitsgeschichte, wie bei Lukas, finden wir bei Markus nicht, sein Evangelium setzt zeitgeschichtlich ein, als Jesus ungefähr 30 Jahre alt ist. Seine letzten drei Lebensjahre beschreibt der Evangelist dafür umso ausführlicher. Jesu Wirken in Galiläa ist ein absoluter Neuanfang. Lukas macht diesen Neuanfang auf andere Weise erfahrbar, in dem er die Geburt Jesu, von der zur Zeit der Abfassung der Evangelien kaum mehr etwas durch die mündliche Überlieferung bekannt war, im Stall von Betlehem schildert, einer Stadt, der schon beim Propheten Micha als Herkunftsort des Messias angekündigt war und im Übrigen auch die Davidsohnschaft Jesu untermauert.
Vielleicht nehmen Sie den Markustag zum Anlass, nochmal etwas genauer in sein Evangelium zu schauen – es lohnt sich!

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