Fischereibruderschaft zu Bergheim a.d.Sieg: Bruderschaft ist UNESCO Weltkulturerbe Projekt das „Grüne C“ Kölner Straße 176

Fischereibruderschaft zu Bergheim a.d.Sieg: Bruderschaft ist UNESCO Weltkulturerbe

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20.12.2016: Fischereibruderschaft zu Bergheim a.d.Sieg: Bruderschaft ist UNESCO Weltkulturerbe

Die Fischereibruderschaft zu Bergheim an der Sieg zählt jetzt zum Immateriellen Kulturerbe in Deutschland.

Dies haben die Kultusministerkonferenz unter der Leitung der Bremer Bildungssenatorin Dr. Claudia Bogedan und die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, bestätigt. Damit folgen sie der Empfehlung der Experten der Deutschen UNESCO-Kommission. Im Listeneintrag bei der deutschen UNESCO-Kommission heißt es dazu:

„Die Fischerfamilien in Bergheim an der Sieg (Nordrhein-Westfalen) besitzen seit dem Jahr 987 Fischereirechte im Mündungsbereich der Sieg in den Rhein. Aus der Gemeinschaft dieser Familien entwickelte sich über die Jahrhunderte eine religiös geprägte, zunftartig organisierte Vereinigung, die sich seit dem Spätmittelalter Bruderschaft nennt und bis heute die Fischereirechte innehat.

Die Bruderschaft tradiert Wissen über Fischfang, Flora und Fauna des Raums, Fischereitechniken sowie Handwerke, die zur Existenz der Fischerei beitragen, wie Netzstricken und Korbflechten. Dabei entstandene Traditionen werden bis heute gelebt und öffentlich gefeiert und sind so wichtiges Element lokaler Identität.

Gute Fischer, passende Fangmethoden
Historisch betrachtet prägte der Fischfang über Jahrhunderte den Alltag der Menschen an der Sieg und stärkte ihre Verbundenheit mit der Natur. Ein gesunder Fischbestand war lebensnotwendig, weshalb die Fischer Überfischung vermieden, Laichzeiten beachteten und Jungfische schonten. Ein guter Fischer kannte die Gewohnheiten der Fische sowie Eigenheiten der Gewässer und wählte passende Fangmethoden. Dieses tradierte Wissen war von wirtschaftlicher Bedeutung für die Region und förderte auch Erwerbszweige wie Korbmacher, Netzstricker, Bootsbauer, Händler und Gastwirte.

Heute hat die Fischereibruderschaft etwa 450 Mitglieder, die sich mit der heimatlichen Natur verbunden und der Pflege des Naturschutzgebietes Siegaue verpflichtet fühlen. Die Gewässer dienen als Rückzugs- und Überwinterungsort für verschiedene Fischarten und werden nicht für den Fischfang freigegeben, weshalb die Sieg mit über 40 Fischarten zu den fischreichsten Flüssen Deutschlands zählt.

Handwerkstechniken erhalten
Die Bruderschaft ist zudem bemüht, alte Handwerkstechniken und Kenntnisse über Fischfang für die Nachwelt zu erhalten. Viele zusammengetragene Relikte des Fischerhandwerks sowie Werkzeuge der Netzstricker und Korbmacher haben ihren Weg in ein von der Bruderschaft betriebenes Museum gefunden. Insgesamt übernimmt die Bruderschaft wichtige Aufgaben im Bereich Bildung, Traditionspflege und Naturschutz an der unteren Sieg“.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Dr. Claudia Bogedan betonte anlässlich der Neuaufnahmen in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes: „Deutschland ist geprägt von einer beeindruckenden kulturellen Vielfältigkeit. Mit dem bundesweiten Verzeichnis haben wir die Möglichkeit, viele kreative und schöpferische Seiten unserer Brauchtumslandschaft, traditionellen Handwerkstechniken und künstlerischen Ausdrucksformen sichtbar zu machen und das damit verbundene Wissen und Können zu fördern und weiterzuentwickeln“.

Gemeinsamkeiten wertschätzen

Prof. Dr. Christoph Wulf, Vorsitzender des Expertenkomitees Immaterielles Kulturerbe, unterstrich: „Immaterielles Kulturerbe bedeutet Gemeinsamkeiten zu entdecken und wertzuschätzen, Wissen mit Emotionalität zu verknüpfen und Gegenwart wie Zukunft zu gestalten. Die mittlerweile insgesamt 68 Einträge im bundesweiten Verzeichnis stehen repräsentativ für das großartige Engagement der vielfältigen Kulturträger in Deutschland. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist, wirken identitätsstiftend wie völkerverständigend und begeistern generationsübergreifend“.

Der 1. Brudermeister der Fischereibruderschaft zu Bergheim an der Sieg, Günter Engels, zeigte sich begeistert: „Unser großes Engagement um die Bewerbung und die Anerkennung zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands haben sich bezahlt gemacht. Ich möchte allen, die hierbei mitgeholfen haben, meinen herzlichen Dank aussprechen! Unsere Kultur und Traditionen werden damit weltweit gewürdigt“.

> Zur Darstellung der UNESCO

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