Gedenken an Novemberpogrome 1938: Jablonski: „Es spielte sich in aller Öffentlichkeit ab“ Rathaus der Stadt Troisdorf Kölner Straße 176

Gedenken an Novemberpogrome 1938: Jablonski: „Es spielte sich in aller Öffentlichkeit ab“

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09.11.2018: Gedenken an Novemberpogrome 1938: Jablonski: „Es spielte sich in aller Öffentlichkeit ab“

Rund 50 Troisdorferinnen und Troisdorfer fanden sich am Freitag, 9. November 2018, am Gedenkstein auf dem Jahnplatz gegenüber der Musikschule ein. „Den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933-1945“ steht auf dem Mahnmal.

Nach vielen Schritten der Ausgrenzung und Drangsalierung seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten Ende Januar 1933 folgten in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 deutschlandweite Gewalttaten gegen Jüdinnen und Juden sowie deren Wohnungen, Geschäfte und Synagogen. „Diese einschneidenden Ereignisse waren ein Zivilisationsbruch. Sie gelten als Fanal für die Verschleppung und Ermordung von sechs Millionen deutschen und europäischen Juden, Sie markieren außerdem das Ende einer Kultur, die auch Teil der deutschen Kultur war“, sagte Kreisarchivarin Dr. Claudia Arndt.

Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski erinnerte daran, dass 54 Frauen, Männer und Kinder, die im Gebiet der heutigen Stadt Troisdorf lebten, flüchteten oder aber deportiert und ermordet wurden. Und er nannte einige Namen der Familien: Cahn und Meier aus Sieglar, Meier aus Spich, Bernauer, Brünell, Jonas, Levy, Neumann, Pins, Sommer und Wolf aus Troisforf sowie Hirsch und Levy aus Bergheim.

Dass die Bedeutung des Gedenkens nicht nur im Blick zurück liegt, sondern auch in der Aufforderung, dem Antisemitismus der Gegenwart entgegen zu treten, betonten beide Redner. „Wir müssen uns aktiv damit auseinandersetzen, dass antisemitisches Denken und antisemitische Übergriffe in den letzten Jahren zugenommen haben, dass zum Antisemitismus der Rechtsextremisten ein Antisemitismus von Islamisten hinzugekommen ist, dass immer mehr Wählerinnen und Wähler Parteien vom rechten Rand ihre Stimme geben“, sagte Dr. Arndt.

„Die Demokratie scheint heute vielen jungen Menschen selbstverständlich. Dass sie Schritt für Schritt durch Lügen, Gewalt und Gesetze zerstört werden kann, haben die Menschen ab 1933 erlebt“, sagte Bürgermeister Jablonski und machte sich für ein „mitfühlendes Erinnern und Gedenken“ stark, das auch nachfolgenden Generationen nahe gebracht werden müsse. Den musikalischen Rahmen der Gedenkstunde setzte ein junges Blechbläserensemble der Musikschule mit kurzen, getragenen Musikstücken.

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