Stärkung für die Natur: Alte Obstbaumarten in der Siegaue helfen Insekten und Vögeln Städtische Kindertagesstätte Flachtenstraße Flachtenstraße 1

Stärkung für die Natur: Alte Obstbaumarten in der Siegaue helfen Insekten und Vögeln

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11.11.2019: Stärkung für die Natur: Alte Obstbaumarten in der Siegaue helfen Insekten und Vögeln

Stadtwerke pflanzen mit Sieglarer Kita-Kindern zehn Bäume – Spaziergänger dürfen Äpfel und Birnen essen – Blumenwiese ausgesät

Schon ihre Namen lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen: Goldparmäne, Winterglockenapfel, Kaiser Wilhelm, Williams Christ: Alte Apfel- und Birnbaumsorten haben in Sieglar eine neue Heimat gefunden. Stadtwerke-Geschäftsführerin Andrea Vogt, Stadtteilbeauftragter Kurt Schneider und der beim Abwasserbetrieb Troisdorf, AöR (ABT) angestellte Diplom-Biologe Thomas Petruszek haben gemeinsam mit Kindern der Kita in der Flachtenstraße am Freitagvormittag zum Spaten gegriffen und sieben Apfel- sowie zwei Birnbäume und einen Mirabellenbaum auf dem Stadtwerke-Gelände neben der Brunnenanlage Sieglar in der Siegaue gepflanzt.

Nachhaltiger Naturschutz vor der Haustür

Andrea Vogt war ebenso mit Freude bei der Arbeit wie die Kinder der Sieglarer Kita: „Es mag wie eine Kleinigkeit wirken, die nicht der Rede wert ist, wenn wir ein Grundstück mit alten Obstbaumarten bepflanzen. Aber für die Natur wird dieses Grundstück inmitten der landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen eine kleine Insel sein, auf der Vögel nisten können und Insekten einen Lebensraum finden. Und das ist mit dem Blick auf zurückgehende Insektenpopulationen, die wiederum Grundlage unserer Vogelwelt sind, eben keine Kleinigkeit.“

Petruszek pflichtet bei: „Die hochstämmigen Bäume treiben deutlich mehr Blüten und Früchte aus als die kleinwüchsigen, eher an Sträucher erinnernden Obstbäume von Plantagen. Deshalb bieten die zehn Bäume schon in wenigen Jahren mit ihren großen Kronen einen üppigen Lebensraum für Bienen und Insekten, viele Nistmöglichkeiten für Vögel und zugleich ein üppiges Nahrungsangebot.“ Petruszek hofft, dass künftig auch Greifvögel und der Steinkauz aus der Eulenfamilie die Bäume als Warte nutzen, deren Lebensräume zunehmend eingeschränkt werden. Maßgeblich Schuld daran sind die immer weiter schwindenden, extensiv bewirtschafteten Felder.

Mehrwert für Natur und Spaziergänger geschaffen

Ausgesucht hat Petruszek Apfelbäume der Sorten Jakob Lebel, Kaiser Wilhelm, Goldparmäne, Winterglockenapfel, Roter Boskoop und Winterrambur sowie Birnen der Sorten Williams Christ und Gute Luise und dazu auch noch eine Mirabelle. Und das Beste: „Spaziergänger dürfen künftig die Äpfel, Birnen und Mirabellen gerne pflücken und genießen“, so Andrea Vogt.

Noch besser wird der Lebensraum, wenn die Wildblumen erst einmal wachsen, die die Kinder unter den Bäumen ausgesät haben. Die bunt blühende, artenreiche Blumenwiese mit nieder- bis hochwüchsigen Arten wird nicht nur die Spaziergänger erfreuen, sondern vor allem Insekten. Im nächsten Sommer werden schon Kornblumen und Klatschmohn Bienen und zahlreiche Insekten anlocken. Im zweiten Jahr wird sich die Artenvielfalt erhöhen durch Margeriten und Glockenblumen und später dann Bocksbart, Witwen- und Flockenblumen.

Die Kinder der Sieglarer Kita werden sicher häufig in der Siegaue unterwegs sein, um Obst der alten Sorten aufzulesen. „Bei uns gibt es jeden Tag einen Obstteller für die Kinder. Und wir sind häufig mit den Kindern draußen unterwegs, um die Natur zu entdecken. Die Kinder haben sich schon mit der Rolle von Ameisen und anderen Tieren beschäftigt, die wir in unserem Garten beobachten können, ziehen Möhren im Kita-Garten und kennen das Gelände in der Siegaue schon wie ihre Westentasche“, so Kita-Leiterin Claudia Lasseur-Au. Dass die Stadtwerke sie nun zur gemeinsamen Baumpflanzung eingeladen haben, war ein ganz besonderes Highlight für die kleinen Naturfans.

„Umwelt- und Naturschutz sind uns eine Herzensangelegenheit. Wir möchten auch die jüngsten Bürger für das Thema sensibilisieren und ihnen die Möglichkeit geben, Natur hautnah zu erfahren und zu erleben. Wir haben uns sehr gefreut, dass uns die Kinder so tatkräftig unterstützt haben. Nächstes Jahr werden weitere zehn Obstbäume auf dem Gelände folgen und auch dann werden wir wieder Kinder zur Pflanzaktion einladen“, kündigt Vogt abschließend an.

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Fleißig haben die Kinder der Kita Flachtenstraße geholfen, die Wildsamen rund um die zehn Obstbäume auszusäen.

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Groß und Klein haben sich gemeinsam für Umwelt- und Naturschutz eingesetzt (v.l.n.r.): Kita-Leiterin Claudia Lasseur-Au, Diplom-Biologe Thomas Petruszek vom Abwasserbetrieb Troisdorf, Stadtwerke-Geschäftsführerin Andrea Vogt, Stadtteilbeauftragter Kurt Schneider und Erzieherin Anja von Malottki haben zusammen mit den Kindern beim Pflanzen der Obstbäume geholfen.

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