Neues vom "alten Schießstand"...: Steckbrief Altlastensanierung des ehemaligen Schießstandes Rottweil TroPark GmbH Poststraße 105

Neues vom "alten Schießstand"...: Steckbrief Altlastensanierung des ehemaligen Schießstandes Rottweil

Meldung

17.08.2015: Neues vom "alten Schießstand"...: Steckbrief Altlastensanierung des ehemaligen Schießstandes Rottweil

Fragen und Antworten zur Altlastensanierung des ehemaligen Schießstandes Rottweil (Presseinformation der TroPark GmbH)

Der ehemalige Schießstand Rottweil sowie das umliegende Gelände müssen umfangreich saniert werden. In den letzten Jahren wurden von unabhängigen Sachverständigen mehrere Untersuchungen und Beprobungen hinsichtlich Boden, Grund- und Sickerwasser durchgeführt, um den genauen Umfang der Sanierung einzugrenzen. In der öffentlichen Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses am 20.08.2015 werden die geplanten Maßnahmen vorgestellt und eine Anpassung des Flächennutzungsplanes sowie des Bebauungsplanes angeregt.

Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Informationen rund um das Thema Altlastensanierung der stillgelegten Anlage zusammengefasst:

Wem gehört das zu sanierende Gebiet? TroPark GmbH

Wo befindet sich das zu sanierende Gebiet? Schießstand und der unmittelbar im Norden angrenzende 260 Meter große Streuradius befinden sich nordwestlich des IndustrieStadtparks an der heutigen Gierlichsstraße auf Höhe der Natumi GmbH.

Warum muss das Areal saniert werden? Bedingt durch die über 80-jährige Nutzung des Areals zur Erprobung von Geschützmunition beziehungsweise als Testgelände für Schießpulver sowie als Schießstand kam es zwangsweise zur nutzungsbedingten Kontamination. Die verschossene Munition wird auf 700 Tonnen Bleischrot geschätzt. Der Schießbetrieb wurde 2012 eingestellt. Aktuell liegt keine signifikante Grundwasserbelastung durch Blei und andere Schadstoffe vor, doch stellt das Gelände eine potenzielle Quelle für die Grundwasserbelastung dar. Ohne Sanierung ist mit einem Eintritt der Schwermetalle ins Grundwasser zu rechnen.

Welche Altlasten befinden sich im Boden? Blei, Antimon und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Im Schadenszentrum liegt eine Belastung des Oberbodens von 500 g/kg Blei vor.

Wie groß ist die zu sanierende Fläche? Das zu sanierende Areal wurde aufgrund seiner verschiedenen Belastungen und daraus resultierenden unterschiedlichen Sanierungsmaßnahmen in zwei Zonen eingeteilt. Diese umfassen in der Summe eine Fläche von rund 53.105 m2. Die Sanierungsgröße des Industriegeländes beträgt 1,69 ha, die gesamte Streuzone hat eine Größe von 3,62 ha.

Wie muss saniert werden? Rodung, Bodenaufnahme und -entsorgung im Bereich der Streuzone auf einer Fläche von 3,62ha! Im Bereich des Industriegebietes wird eine Fläche von 1,69 ha durch Auskofferung/ Bodenentsorgung saniert.

Wann soll mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen werden? Die geplante Sanierung der Industriefläche ist für Herbst 2015 vorgesehen. Unmittelbar nach Ende der Vogelschutzzeit am 01.10.2016 soll mit der Streuzone begonnen werden.

Welche Sanierungsnachsorge wird betrieben? In enger Kooperation mit der Bodenschutz- und Unteren Landschaftsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises sowie der Forstbehörde erfolgt die Sanierung des Geländes. Ein zusätzliches Grundwassermonitoring ist für die Nachsorge vorgesehen.

Was kosten die Sanierungsmaßnahmen? Voraussichtlich 3,9 Millionen Euro, die von der TroPark GmbH als Eigentümerin getragen werden müssen.

Finanzierung: Die Erlöse aus dem Verkauf der derzeit als GI festgesetzten Flächen von ca. 2,63 ha decken die Sanierungskosten bei weitem nicht, auch aus den Erlösen aus der Entwicklung des IndustrieStadtparks selbst können die Maßnahmen zur Sanierung von Schießstand und Streuzone nicht finanziert werden. Die Erweiterung der Industriefläche ist ein unbedingt notwendiger Beitrag zur Refinanzierung der erheblichen Sanierungskosten.

Was soll mit dem Gelände nach der Sanierung passieren? Die bereits rechtskräftige ausgewiesene Industriegebietsfläche des Schießstandes soll um rund 9.567 m² arrondiert werden. Diese Fläche ist am stärks-ten mit Bleischrot kontaminiert. Die verbleibende weitere Streuzone im Wald wird in Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde und der Forstbe-hörde um rund 1,6 ha wieder aufgeforstet und rund 1 ha wird speziell für den Artenschutz hergerichtet, insbesondere für die Zauneidechse. Der zusätzli-che Verlust von Wald ist an anderer Stelle auszugleichen, die genaue Fest-legung erfolgt im Rahmen der landschaftspflegerischen Begleitplanung.

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