Mit 480 Mitarbeitenden hat die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft mbH die Dimension eines bedeutenden mittelständischen Unternehmens. Gemeinsam mit Subauftragnehmern befördert sie mit rund 350 Bussen inklusive 140 Fahrzeugen von Subunternehmern jährlich rund 28 Millionen Fahrgäste und legt rund 18 Millionen Fahrplankilometer zurück. Die RSVG hat ihren Geschäftssitz in Troisdorf.

Bei einem Unternehmer-Frühstück des Unternehmer-Clubs pro Troisdorf und der Wirtschaftsförderung TROWISTA Anfang Juni stellte sich das kommunale Verkehrsunternehmen in Eigentümerschaft des Rhein-Sieg-Kreises vor. 2019 hat die RSVG einen Jahresumsatz von 30 Millionen Euro erzielt. Nach einem Corona-bedingten Einbruch hat sich der Umsatz wieder leicht erholt.

Geschäftsführer Volker Otto informierte die Teilnehmenden eingangs über Zukunftspläne der RSVG: Auf ihrem Betriebshof in Hennef bereitet das Nahverkehrsunternehmen derzeit den Aufbau der Infrastruktur für Elektromobilität vor. Zudem sollen in naher Zukunft die ersten Elektrobusse beschafft werden.

Im Gespräch mit dem TROWISTA Geschäftsführer Wolf-Dieter Grönwoldt machte RSVG-Prokurist Nils H. Laschinsky deutlich, dass Umwelt- und Klimaschutzaspekte schon seit längerem ein Maßstab für das Verkehrsunternehmen sind: „Das Durchschnittsalter unseres Fuhrparks liegt knapp unter fünf Jahren, sodass wir über eine sehr junge Flotte verfügen. Alle Fahrzeuge erreichen die EURO-Norm 6 beziehungsweise sind mit Abgasnachbehandlungssystemen zur Schadstoffreduktion ausgestattet.“ Zudem fahre die RSVG bereits zu einem Drittel mit besonders sparsamen und damit auch CO2-sparenden Mildhybrid-Bussen. Laschinsky weiter: „Uns ist wichtig, dass die Öffentlichkeit uns als umweltfreundlichen Mobilitätsfaktor wahrnimmt. Dazu trägt auch unser Fahrradmietsystem bei. Die Mietfahrräder tragen das RSVG-Logo und prägen das Gesamtkonzept unserer Außendarstellung genau wie jeder Bus.“

Thema waren auch spezielle Serviceleistungen der RSVG für Unternehmen: Innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg ist ein neues Jobticket-Format aufgelegt worden, das der Arbeitgeber mitfinanziert. Das kann Arbeitnehmer ans Unternehmen binden, weil es diese Ko-Finanzierung gibt. Der Arbeitnehmer kann damit – je nach Distanz – 30 bis 40 Euro im Monat sparen.

Christian Seigerschmidt: „Über dieses Angebot kann ÖPNV zum Employer-Branding beitragen und es kann die von vielen geforderte Verkehrswende – weg vom Individualverkehr – voranbringen!“ In Troisdorf am Bahnhof unterhält die RSVG eine Mobilitätszentrale, in der sich Interessenten auch über Preisvorteile bei der Kombination verschiedener Angebote – zum Beispiel Jobticket und Mietfahrrad – beraten lassen können.

„Ganzheitliche Beratung, wie sie in der Troisdorfer Mobilitätszentrale betrieben wird, ist ein wichtiger Schritt, um einen Bewusstseinswandel hin zum klimafreundlichen ÖPNV zu bewirken“, kommentierte Troisdorfs Wirtschaftsförderer Wolf-Dieter Grönwoldt diese Initiative.

Ein für Unternehmen drängendes Thema ist der wachsenden Fachkräftemangel: Auch die RSVG sucht Busfahrerinnen und Busfahrer. RSVG-Prokurist Laschinsky im Dialog mit Christian Seigerschmidt: „Wir können aktuell jede Stelle besetzen. Wir freuen uns über jeden, der sich für uns als attraktiven Arbeitgeber interessiert.“ Gefordert ist neben fahrerischer Qualität auch Stressfestigkeit, wenn zum Beispiel bei Staus Zeitdruck entsteht, den Fahrplan einhalten zu können.

Das Unternehmer-Frühstück bot auch den Joblingen eine Bühne, sich vor Unternehmerinnen und Unternehmern zu präsentieren. Dabei handelt es sich um eine gemeinnützige Aktiengesellschaft, die sich an benachteiligte Jugendliche zwischen 15 und 27 Jahren richtet, die Anschluss an den Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsmarkt suchen. „Diese Initiative bietet einen doppelten Nutzen – zum einen den jungen Menschen, denen sie zu Chancengerechtigkeit verhilft, zum anderen aber auch den Unternehmen, die so neue Fachkräfte gewinnen können“, erklärte Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber, der unter den Gästen dieses Unternehmer-Frühstücks bei der RSVG war.