Jahresbericht 2024 der Verbraucherzentrale in Troisdorf Verbraucherzentrale NRW Beratungsstelle Troisdorf Kölner Platz 2

Jahresbericht 2024 der Verbraucherzentrale in Troisdorf

Meldung

02.06.2025: Jahresbericht 2024 der Verbraucherzentrale in Troisdorf

Weiter hohe Nachfrage: 3.443 Mal Hilfe bei Verbraucherproblemen
Verbraucherzentrale Troisdorf stellt Jahresbilanz vor
*        Beratungsstelle bearbeitet 2024 insgesamt über 3.400 Anliegen
 
*        Von Abo-Fallen bis Zwangs-Anschluss für Kabel-TV: Maschen der Anbieter für Betroffene oft schwer zu durchschauen
Mit über 3.400 Anliegen haben sich die Troisdorfer:innen im vergangenen Jahr an die Verbraucherzentrale gewendet. „Ob ungewollte Vertragsabschlüsse, Probleme im Onlinehandel oder entgangene Urlaubsfreuden nach der FTI-Insolvenz: Anfragen erreichten uns aus allen Bevölkerungsgruppen und zur ganzen Themenpalette des Verbraucheralltags“, berichtet Dr. Konstantin von Normann, Leiter der Beratungsstelle. „Beratungsbedarf bestand weiterhin rund um das Thema Energie mit seinen vielen rechtlichen und wirtschaftlichen Facetten.“
 
Manchmal sind es teure Ärgernisse wie kostenpflichtige Retouren nach Übersee oder ungewollt abgeschlossene Abonnements, immer wieder aber auch existenzbedrohende Probleme verweigerter Zugriff auf Pfändungsschutzkonten oder Energiesperren, die die Menschen in die Beratungsstelle am Kölner Platz 2 führen. „Wir unterstützen individuell, um Verbraucherrechte durchzusetzen oder unberechtigte Forderungen abzuwenden. Falls nötig legen wir Widersprüche ein oder vereinbaren Ratenzahlungen. Damit tragen wir auch zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Betroffenen bei und entlasten sie von oftmals großem psychischen Druck“, erklärt Dr. von Normann.
 
Angesichts der anhaltend hohen Nachfrage sei es daher besonders erfreulich und wichtig, so der Beratungsstellenleiter, dass durch die Umstellung auf den zentralen Landesservice die digitale und telefonische Erreichbarkeit deutlich ausgeweitet werden konnte.
 
Anhaltend hoher Beratungsbedarf zu Energiefragen
Sind die Energierechnungen für das Lieferjahr 2023 korrekt? Sind die „Energiepreisbremsen“ für Strom und Gas richtig berücksichtigt worden? Ist die Erhöhung der Abschlagszahlung meines Energieversorgers rechtmäßig? Habe ich wirklich einen neuen Liefervertrag geschlossen oder ist mir während eines Telefonats oder an der Haustür etwas untergeschoben worden? Ein großer Anteil der Anfragen entfiel auch 2024 auf den Bereich Energie. Besonders negativ fielen dabei die Anbieter primastrom, voxenergie und nowenergy auf.
 
 
Irritierende Schreiben, Unsicherheit beim Kabel-TV und FTI-Insolvenz
 
Weiterhin sorgten zudem Schreiben des Düsseldorfer Telekommunikationsanbieters 1N Telecom für Irritation. „Dieser forderte Verbraucher:innen unter einem vermeintlichen Anbieterwechselauftrag zur Rufnummer-Mitnahme auf. Damit suggerierte der Anbieter, dass bereits Verträge abgeschlossen wurden, obwohl die Betroffenen erklärten, zuvor keinen Vertrag abgeschossen zu haben“, erklärt der Beratungsstelleneiter. Manche Ratsuchende wurden auch mit Schadensersatzforderungen konfrontiert. „Wir haben Betroffenen mit Informationen über Widerrufsmöglichkeiten und Musterbriefen geholfen.“
 
Weiteres Ärgernis des Jahres 2024: Trotz Abschaffung des so genannten Nebenkostenprivilegs versuchten eine NRW-weit vertretene große Wohnungsgesellschaft und ein Telekommunikationsanbieter, Mieter:innen ohne wirksame Zustimmung in Kabel-TV-Verträgen zu halten. Auch hierzu gab es viele Nachfragen und Beschwerden. Und im Juni brachte die Insolvenz des Reiseanbieters FTI Touristk GmbH für Betroffene Fragen mit sich – etwa ob und wie sie Geld zurückbekommen.
 
Präventionsarbeit fördert kritisches Verbraucherbewusstsein
Minderwertige oder falsch beziehungsweise gar nicht gelieferte Waren, unseriöse Vertragsbedingungen oder überteuerte Online-Dienste: Gerade im Internet gibt es für Verbraucher:innen viele Fallstricke. „Die Maschen der Anbieter sind oft schwer zu durchschauen. Im Betrugsfall ist dann schnelle Hilfe gefragt“, so Dr. von Normann. Zugleich werde aber präventive Verbraucherinformation immer wichtiger. „Durch Bildungsarbeit, unterschiedliche Informationsformate sowie interaktive Tools im Web fördern wir kritisches Bewusstsein und wirken Desinformation entgegen. Damit stärken wir die Menschen in turbulenten Zeiten.“ Beispielsweise klärte die Beratungsstelle im Rahmen der Aktionswoche Schuldnerberatung über die Tücken von „Buy now – pay later“-Angeboten im Onlinehandel, die sich oft als kostenpflichtige Kredite entpuppen.
 
Aktuell erreichen uns besonders viele Anfrage zu Forderungen von Anbietern die Gebühren für oftmals kostenfreie Dienstleistungen nehmen. Anfragen bei Auskunfteien wie der Schufa, für Kindergeld oder Mitteilungen an den Beitragservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio kann jede Bürger:in kostenlos vornehmen. Es gibt aber auch online-Dienstleister die dafür Geld haben wollen und dass im schlimmsten Fall auch noch ohne dass man beim Eintragen der Daten einen Hinweis auf die Kostenpflicht erhält.
 
Weniger wegwerfen und die Umwelt schonen
 
Mit kreativen Aktionen und praktischen Tipps vermittelte die Umweltberatung, wie Verbraucher:innen Ressourcen schonen und damit zum Umweltschutz beitragen können. So setzte sie in der „Europäischen Woche der Abfallvermeidung“ mit der Aktion „350 Gramm – Lebensmittel sorgsam verwenden“ ein Zeichen gegen Lebensmittelverluste im Haushalt. „Passant:innen erhielten Hinweise zur richtigen Lagerung und einfache Rezepte, wie sie weniger Lebensmittel wegwerfen müssen, weil sie nicht mehr genießbar sind – das kam sehr gut an“, berichtet Umweltberaterin Gabi Bock. Nützliche Hinweise zum Reparieren und zum Erkennen reparaturfreundlicher Produkte schon beim Kauf vermittelte die Aktion „Reparieren – na klar!“.
 

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