RALF WOLFF: „ICH HOFFE, DASS DIE LOCKERUNGEN ZU EINER RASCHEN BELEBUNG IHRER GESCHÄFTE FÜHREN“ pro Troisdorf e.V. – Der Unternehmer-Club Lechfeld 1

RALF WOLFF: „ICH HOFFE, DASS DIE LOCKERUNGEN ZU EINER RASCHEN BELEBUNG IHRER GESCHÄFTE FÜHREN“

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07.07.2020: RALF WOLFF: „ICH HOFFE, DASS DIE LOCKERUNGEN ZU EINER RASCHEN BELEBUNG IHRER GESCHÄFTE FÜHREN“

Pro Troisdorf-Interview: Ralf Wolff, Firmenkundendirektor der Kreissparkasse Köln

Ralf Wolff ist Firmenkundendirektor der Kreissparkasse Köln. Er verantwortet dort aktuell zwei Firmenkundendirektionen, deren Marktgebiet elf Städte und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis links und rechts des Rheins umfasst – darunter auch Troisdorf. Insgesamt blickt Ralf Wolff bereits auf 27 Jahre Erfahrung im Firmenkundengeschäft zurück. Im Gespräch mit Pro Troisdorf schildert er, was seine Kunden und Mitarbeiter in der Corona-Zeit bewegt. Der in Troisdorf-Altenrath lebende Ralf Wolff ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Töchter.

Wie haben Sie die letzten Monate beruflich erlebt?

Ralf Wolff: Der Arbeitsalltag hat sich durch Corona teils stark verändert. Zugute kam uns in dieser Situation, dass wir unsere technische Infrastruktur schon weit vor der Pandemie stärker auf das mobile Arbeiten ausgerichtet haben. So hatte ein Großteil unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von jetzt auf gleich die Möglichkeit, auch von zu Hause zu arbeiten und zugleich wie gewohnt für unsere Firmenkunden da zu sein. Unsere Berater sind übrigens auch im mobilen Office unter ihrer gewohnten Sparkassendurchwahl erreichbar. Von Mitte März bis Ende Mai drehten sich fast alle Beratungsgespräche um die Liquidität in den Unternehmen und deren Finanzierung.

Wie kamen Ihre Mitarbeiter mit dieser Situation zurecht?

Ralf Wolff: Wir haben viele junge Eltern im Team, und diese mussten neben den beruflichen Herausforderungen auch die Kinderbetreuung regeln. Dies erforderte gerade bei Familien mit zwei berufstätigen Eltern ein hohes Maß an Abstimmung und Flexibilität. Ich war positiv überrascht, wie gut wir alle mit diesem neuen Arbeitsmodus zurechtkamen. Der Einsatz für unsere Unternehmenskunden ging bei allen weit über das übliche Maß und die regulären Arbeitszeiten hinaus. Für dieses Engagement bedanke ich mich sehr.

Wie konnten Sie den Unternehmen in dieser schwierigen Situation helfen?

Ralf Wolff: Viele Unternehmer sind von Umsatzrückgängen betroffen, bei manchen geht es um den Fortbestand der Existenz. Gerade zu Beginn der Corona-Pandemie waren jedoch noch nicht alle Informationen zu den Fördermaßnahmen valide, so dass nicht alle Fragen sofort zu beantworten waren. Wir haben daher zuerst Tilgungsaussetzungen angeboten und über die Möglichkeiten von Steuerstundung, Kurzarbeitergeld und der NRW-Soforthilfe informiert. Wo betriebswirtschaftlich möglich, haben wir mit den passenden Fördermitteln oder Hausbankdarlehen geholfen. So konnten wir für nahezu alle Kunden und Neukunden Lösungen finden. Sehr geholfen hat zudem, dass viele Unternehmen in den letzten Jahren – unterstützt durch die Konjunktur – gute Substanz geschaffen haben.

Werden die Unterstützungsmaßnahmen für die Unternehmen reichen?

Ralf Wolff: Das hängt nicht zuletzt vom weiteren Verlauf der Pandemie ab. Die betroffenen Unternehmer haben meist Umsatzrückgänge für sechs bis zwölf Monate in Ihrer Liquiditätsplanung berücksichtigt. Dies halte ich grundsätzlich für angemessen, wobei der Bedarf natürlich von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein kann. Gerade den Branchen wie Reisebüros, Gastronomie, Hotels, Veranstaltungsbetrieben, Einzelhändlern, aber auch den vielen Freiberuflern und Dienstleistern wünsche ich, dass die Lockerungen zu einer raschen Belebung ihrer Geschäfte führen und dass wir von einer zweiten Pandemiewelle verschont bleiben. Die aktuelle Entwicklung des Infektionsgeschehens stimmt mich positiv.

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung für die Unternehmen in unserer Region?

Ralf Wolff: Die Aussichten sind je nach Branche und Geschäftsmodell differenziert zu betrachten. Bereits vor Corona waren einige Branchen, etwa die Automobilzulieferer, durch Einflüsse wie Brexit, Dieselskandal oder den Handelsstreit zwischen den USA und China von einem partiellen Nachfragerückgang betroffen. Der Inlandskonsum war größtenteils noch intakt. Falls die Lockerungsmaßnahmen ohne zweite Infektionswelle gelingen und wir wieder zu einem weitgehend normalen Lebensalltag zurückkommen, könnten Nachholeffekte für eine Erholung des Konsums der Privathaushalte sorgen. Die Exportwirtschaft ist von einer Erholung der jeweiligen Absatzmärkte, insbesondere in China und den USA, abhängig.

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