NRW International 2025: „Die Entwicklung des Damentennis ist beeindruckend“
2.6.-8.6.2025: Weltklasse-Tennis an Rhein & Sieg: Ladies NRW International

NRW International 2025: „Die Entwicklung des Damentennis ist beeindruckend“

Meldung

04.06.2025: NRW International 2025: „Die Entwicklung des Damentennis ist beeindruckend“

Ein Gespräch mit Profi-Besaiter Frank Messerer – über Zverevs weiche Seiten, Federers Perfektionismus und eine legendäre Olympia-Anekdote.

Für den Erfolg nationaler und internationaler Tennisprofis sind viele Faktoren entscheidend – nicht zuletzt das Material. Die Besaitung eines Schlägers kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Und während auf dem Court die Kameras rollen, arbeiten im Hintergrund Spezialisten wie Frank Messerer – seit über 30 Jahren als Profi-Besaiter auf den größten Tennisbühnen der Welt unterwegs.

Bei den Ladies NRW International in Troisdorf traf Turnierveranstalter Marc Raffel den erfahrenen Fachmann aus Gummersbach zum Austausch über die feinen Unterschiede in Sachen Bespannung, Griff und Racket-Tuning.

„Racket like car“, sagt Frank Messerer mit einem Augenzwinkern – ein Vergleich, der bei ihm häufiger fällt. „Wir Tennisspieler unterschätzen oft, wie entscheidend die Besaitung ist.“

Tatsächlich sei die optimale Besaitung eine Wissenschaft für sich – und hochindividuell. Ein Beispiel: Thomas Muster ließ sein Racket bei seinem French-Open-Sieg 1995 mit 43/43 Kilo besaiten – „kein Spaß!“, kommentiert Messerer. Alexander Zverev hingegen spielt heute mit einer Besaitung von 18,9/19,9 Kilo – eine ganz andere Liga.

Der Unterschied spiegelt sich auch in anderen Details: Muster spielte mit einem Schwunggewicht von 355 und einem Gesamtgewicht von 412 Gramm – „mega schwer!“ – sowie einem 5er-Griff mit doppelter Endkappe. Zverev dagegen nutzt trotz großer Hände einen 3er-Griff und bevorzugt weichere Setups.

Besondere Einblicke gewährt Messerer auch in die Gewohnheiten von Roger Federer, den er zwölf Jahre lang betreute:

„Roger hat vor jedem Match alle seine Rackets neu besaiten lassen, die Griffbänder getauscht und sechs bis acht Schläger mit verschiedenen Besaitungshärten an die jeweiligen Platzverhältnisse angepasst. Da wurde nichts dem Zufall überlassen.“

Neben seinen jahrzehntelangen Erfahrungen mit den Größen des Tennissports blickt Messerer heute auch mit Begeisterung auf die aktuelle Entwicklung im Damentennis:

„Mich beeindruckt aktuell die Dynamik im internationalen Damentennis. Es gibt immer mehr Spielintelligenz, tolle Ballwechsel – das ist wirklich großartig anzusehen!“

Zum Abschluss erzählt Messerer mit einem Lächeln noch eine Anekdote aus dem Jahr 1992: Bei den Olympischen Spielen in Barcelona, bei denen er das Schweizer Team betreute, verlor Marc Rosset im entscheidenden Satz des Finals alle seine Rackets. In der Not spielte er mit einem geliehenen Schläger von Marat Safin – ohne dass es jemand bemerkte. Das Resultat: Gold für die Schweiz!

Fazit:

Ein Treffen mit Frank Messerer ist wie ein Blick hinter die Kulissen des Welttennis. Seine Expertise und Anekdoten machen deutlich: Erfolg entsteht nicht nur auf dem Platz – sondern oft im Verborgenen.

Veranstalter Marc Raffel:

„Es ist faszinierend, welch enorme Bedeutung das Besaitungsthema hat – und wie professionell das bei den Top-Spielern umgesetzt wird. Es war ein inspirierendes Gespräch mit einem echten Kenner der Szene.“

www.Troisdorf.city/2025-Ladies-NRW 

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