MdL Katharina Gebauer: Wälder in unserer Region durch klimaresiliente Wiederaufforstung zukunftsfest machen Rathaus der Stadt Troisdorf Kölner Straße 176

MdL Katharina Gebauer: Wälder in unserer Region durch klimaresiliente Wiederaufforstung zukunftsfest machen

Meldung

28.12.2020: MdL Katharina Gebauer: Wälder in unserer Region durch klimaresiliente Wiederaufforstung zukunftsfest machen

Die Wälder in unserer Region sind gerade in Corona-Zeiten beliebte Ziele für Naherholungssuchende. Doch seit Jahren machen Dürren, Stürme und der Borkenkäfer dem Wald in NRW zu schaffen. Die Schäden sind auch in den Wäldern rund um Siegburg und Troisdorf deutlich sichtbar.

Über ein 100-Millionen-Euro-Wiederbewaldungsprogramm steuert das Land NRW dagegen. Katharina Gebauer, für Siegburg, Troisdorf und Niederkassel verantwortliche Landtagsabgeordnete, sprach mit Forstdirektor Uwe Schölmerich, Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft im Landesbetrieb Wald und Holz NRW, über die Situation in den Wäldern von Troisdorf und Siegburg und das richtige Verhalten im Wald. Das Regionalforstamt ist zuständig für insgesamt 62 000 Hektar Wald in der Region, davon 640 Hektar Wald in der Kreisstadt und 1772 Hektar Wald in Troisdorf. 

Forstdirektor Schölmerich im Gespräch mit MdL Katharina Gebauer: „Der Klimawandel bringt unseren Wald in Stress. Wir haben mildere und feuchtere Winter, mehr Stürme und Gewitter sowie trockene und heiße Sommer mit Temperatur-Extremen über 40 Grad Celsius. Vor allem Fichtenbestände aus den Nachkriegsaufforstungen leiden. Sie haben nur flache Wurzeln und geraten unter Trockenstress. Das begünstigt die Ausbreitung des Borkenkäfers. In den letzten drei Jahren sind hier in den tieferen Lage sicher 80 Prozent der Fichten abgestorben.“

Zur Frage, wie die Zukunft unseres Waldes im Klimawandel gesichert werden kann, erklärte Forstdirektor Schölmerich: „Generell setzen wir in NRW bereits seit rund drei Jahrzehnten auf Mischwälder und sind daher in unserer Region schon ganz gut gegen die Folgen des Klimawandels gewappnet. Mischwälder sind widerstandsfähiger gegen Borkenkäfer und andere Insektenkalamitäten sowie gegen Extrem-Wetterlagen mit langen heißen Trockenphasen sowie Stürmen und Gewittern. Der Baumbestand wird zudem altersgemischt sein.“

Es muss aktuell darum gehen, klimaresiliente Wälder zu schaffen. Hierzu erklärte Forstdirektor Schölmerich im Gespräch mit der MdL Katharina Gebauer: „Eine vorausschauende Planung der Wiederbewaldung nach dem Waldbaukonzept des Landes NRW wird sich bemühen, möglichst viele Effekte des Klimawandels zu berücksichtigen. Waldwirtschaft wird sich verändern. Bereits jetzt haben wir wesentlich schonendere Erntetechniken. Es wird in den künftigen Mischwäldern mit Bäumen verschiedenen Alters keine flächendeckenden Kahlschläge mehr geben. Das wird auch für ein naturnäheres Walderlebnis beim Wandern und Spazieren im Wald sorgen.“

Mit Förster Axel Horn pflanzte MdL Katharina Gebauer im Forstrevier Aulgasse bei Siegburg eine Klima-resiliente Esskastanie. Dieser Baum gedeiht auch in mediterranen Breiten und ist den hierzulande zu erwartenden Temperaturanstiegen gewachsen.   

Viele Menschen suchen in Zeiten von Corona-Beschränkungen Erholung in den Wäldern rund um Siegburg und Troisdorf. Forstdirektor Schölmerich zum richtigen Verhalten:  „Als erstes: AHA-Regeln auch im Wald einhalten! Zum anderen generell Rücksicht nehmen auf den Wald, die anderen Besucher und die Waldbesitzer, die gerade Arbeiten ausführen lassen.“ Er appelliert an Fahrradfahrer, grundsätzlich auf den Wegen zu bleiben und die Geschwindigkeit der Situation anzupassen. Hundebesitzer sollten ihrer Hunde unter Kontrolle halten. Zudem rief er Waldbesucher dazu auf, Rücksicht gegenüber Unternehmen zu üben, die im Wald arbeiten. Zudem sollten sie die Ausübung der Jagd als für die Waldfunktionen wichtige Arbeit ansehen.

MdL Katharina Gebauer: „Klimaschutz ist immer auch Waldschutz. Nur eine entschlossene Reduzierung des CO2-Ausstoßes kann den Temperaturausstieg und waldschädliche Extremwetterlagen bremsen. 

Wir haben in NRW bei der Verringerung von CO2-Emissionen vor allem durch Photovoltaik und Windenergie beachtliche Erfolge erzielt. Das Klimaschutzgesetz unserer Vorgänger-Regierung aus dem Jahr 2013 sah für das Jahr 2020 eine CO2-Reduzierung um mindestens 25 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 vor. Aktuell haben wir eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um 38 Prozent erreicht, so vorläufige Zahlen des Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (LANUV). Auf diesem Erfolg ruhen wir uns nicht aus, sondern wollen die installierte Leistung bei Windenergie und Photovoltaik im Jahr 2030 gegenüber 2018 verdoppelt haben. Im Konjunkturpaket haben wir 127 Milliarden Euro für Klimaschutzmaßnahmen eingestellt. Dabei geht es auch darum, die CO2-Emissionen im Autoverkehr zu reduzieren. Deshalb haben wir die Förderung der Elektromobilität für die Jahre 2020 und 2021 um 35 Millionen Euro erhöht.

Unsere Novellierung des Klimaschutzgesetzes soll dafür sorgen, dass NRW bis zum Jahr 2050 klimaneutral sein wird. Das wird auch unserem Wald zugutekommen.“

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